2.2.2.1. Ortsparameter

2.2.2.1. Ortsparameter

Generelle grossräumliche, d.h. (über-)regionale Prägungen und Überformung einer spezifischen örtlichen Situation und ihrer Bauweise wie durch Klimazonen, Naturraum, Geomorphologie und Topografie, örtlich vorherrschende Materialien, die Wirtschafts-, Technik- und Kulturgeschichte und Traditionen sowie Epochen und Baustile, ggf. Moden. Sie beeinflussen als übergeordnete, geographisch-kulturelle Bedingungen bzw. geschichtliche Bindungen die „Ordnungsfaktoren“, die „Stadt-Bausteine“ und die „Stadtraum-Merkmale“. Als Fachbegriff für dieses „lokale“ Beziehungsgeflecht – hin bis zu metaphysischen Überlegungen – hat sich etabliert das lateinische Wort „Genius Loci“. Der Architekturtheoretiker Christian Norberg-Schulz hat sich auf besonders eindrückliche ‒ und auf eine phänomenologische Weise ‒ in seinem Buch gleichen Namens damit befasst. (Literaturhinweis: Norberg-Schulz, Christian: Genius Loci. Landschaft, Lebensraum, Baukunst; Stuttgart 1982)

Ortsparameter sind hauptsächlich vertreten in den grossräumlichen, urbanen Ebenen (Makro-Stadtebenen) durch die übergreifende soziokulturelle Prägung der Landschafts- und Stadtformen, Bauten und Freiräume – sie finden sich aber auch in regional-typischen Details. Ortsparameter erscheinen als kulturgebundene, verortende und verortete Bindungen, die ‒ baulich und durch die Art der (ehemals) lokalen Nutzung ‒ die Landschaft und Ortschaften (im besten Falle) unterscheidbar machen. Ortsparameter unterstützen, dass eine Situation erkennbar örtlich und zeittypisch einzigartig wirkt.